57. Hungerspiele

Zum 57. Mal finden nun wieder die alljährlichen Hungerspiele statt. Wie gewohnt treten 24 Jugendliche in einer künstlichen Arena gegeneinander an und kämpfen um Leben und Tod. Wer wird wohl dieses Jahr als Sieger hervorgehen? Welchen Einfluss werden die Mentoren auf ihre Tribute haben?

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Prolog

Angewidert nimmt Raymond Slowkey einen Schluck aus der Flasche, die er zu Anfang des Finales aus der Bar hat mitgehen lassen. Womöglich haben sie dieses widerliche Gesöff nur als Betäubungsmittel für die Mentoren entwickelt, die sich während der Spiele größtenteils in dem für sie vorhergesehenen Salon aufhalten. Genauer gesagt verbrachte Raymond Slowkey seit Beginn der Spiele seine Zeit ausschließlich in diesem Zimmer. Wach. Wyatt Mabine versuchte vergebens, ihn zum Schlafen zu animieren, aber Raymond konnte einfach nicht. Sobald er seine Augen aufschlug und wusste, dass er wieder kurz eingenickt war, überwältigten ihn die Schuldgefühle und er kippte sich erneut drei Gläser "Iron Death" den Rachen hinunter. Widerliches Zeug, das jemanden, der es wirklich will, ungemein lang wach halten kann. Denn Raymond Slowkey brauchte es. Er musste wach sein, er musste für seine Tribute da sein, die sich immer mehr in der Arena verloren. Er konnte sie nicht einfach alleine lassen, denn er kannte das Gefühl, in den Spielen zu sein und immer mehr den Verstand zu verlieren. Er konnte sie nicht alleine lassen, auch wenn ihm klar war, dass er ihnen so nicht sehr hilfreich war. Raymond versuchte, für seine Tribute irgendwelche Sponsorendeals herauszuschlagen, allerdings schien es nicht so, als würden die Beiden es irgendwem wert sein, Geld auszugeben. Und jetzt ist es sowieso egal, denn inzwischen steht der Sieger der 56. Hungerspiele fest und es ist niemand aus dem fünften Distrikt. Zur Überraschung aller ist es auch nicht der Junge aus Distrikt 2, der Favorit der Spiele. Überhaupt ist es kein Karriere-Tribut geworden. Nein - es ist die Irre. Das Mädchen aus Distrikt 9, welches sich freiwillig für die Spiele meldete, weil sie sich dazu berufen fühlte. Das Mädchen, das Angus Pfefferhoff bei den Interviews in die Hand gebissen hat und in der Arena ihre drei Verbündeten tötete. Das Mädchen, das in diesem Moment immer noch wie besessen kreischend auf der blassen Weide steht und die blutige Sense über das Gras rasen lässt. Niemand hat sich ausmalen können, dass sie gewinnt, denn wer will schon eine Verrückte - eine Geisteskranke - als Siegerin? Raymond ist nicht der Einzige, der den Ehrgeiz des Mädchens unterschätzt und ihren Hochmut für dumme Leichtsinnigkeit gehalten hat. Es gab niemanden, der in ihren Sieg vertraut hat, außer ihr selbst.

Und jetzt steht sie dort auf der Weide, wie der Tod höchstpersönlich: Rae Illbary, Siegerin der 56. Hungerspiele.

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